Die klassische Kapitallebensversicherung kombiniert einen Sparvorgang mit dem Versicherungsschutz für Hinterbliebene im Todesfall – quasi ein Paket aus Geldanlage und Risikolebensversicherung.

Sie ist eine langfristige Kapitalanlage mit regelmäßig zu zahlendem Beitrag ohne weiteren Aufwand für den Anleger. Die Kapitallebensversicherung gilt noch immer als eines der besten Instrumente für die private Altersvorsorge und ist deshalb auch deren häufigste Form. Das Kapital wird stets optimal für die Kunden angelegt. Der Kunde profitiert von positiven Tendenzen des Kapitalmarktes und wird gleichzeitig vor negativen Trends geschützt. Ihm wird eine Mindestverzinsung garantiert. Die Rendite ist stets planbar. Die Kapitallebensversicherung ist somit ein stabiles Instrument zur professionellen Sicherstellung der Altersvorsorge.

Wie hoch letztendlich die Auszahlungssumme im Erlebensfall ist, hängt sehr stark von der Überschussbeteiligung ab, die auf die vereinbarte Versicherungssumme zusätzlich gezahlt wird. Diese übertrifft in der Höhe meistens die Versicherungssumme. Diese Überschussbeteiligung ist kein Garantiebetrag, sondern hängt davon ab, wie gut die Versicherung Ihr Geld anlegen und welche Zinsen sie damit erzielen konnte.

Auch hier gilt: Vergleichen Sie! Dazu sollten Sie sich zu den verschieden Versicherungsangeboten eine Beispielrechnung mit einer prognostizierten Auszahlungssumme geben lassen und diese Endsummen vergleichen. Die Beispielrechnung basiert auf den erzielten Überschüssen der Versicherung in den letzten Jahren und wird dann entsprechend hochgerechnet.

Neben der Vorsorge für die Zeit der Rente ist eine Kapitallebensversicherung auch für andere vermögensbildende Maßnahmen relevant. So etwa aus steuerlichen Gründen. Bei 12 Jahren Mindestlaufzeit und 5 Jahren Mindestprämienzahlungsdauer sind die Erträge der Kapitallebensversicherung nach derzeitiger Gesetzeslage kapitalertragsteuerfrei. Von besonderem Interesse kann dies für Kapitalanleger sein, die ihre steuerlichen Freibeträge bereits durch andere Anlageformen ausgeschöpft haben. Unter diesem Aspekt kann die Kapital-Lebensversicherung andere Geldanlageformen hinsichtlich der Nettorendite überholen.

Ebenso sinnvoll kann eine Kapitallebensversicherung zur Finanzierung von Immobilien sein. Hierzu bieten die meisten Versicherungen spezielle Konditionen für Hypothekendarlehen an. Diese Art der Finanzierung ist besonders für fremdgenutzte Immobilien interessant, da der Versicherte hier die größten Steuervorteile erzielen kann.

Eine besondere Form der Kapitallebensversicherung ist die Direktversicherung. Dabei überweist der Arbeitgeber die Beiträge zur Lebensversicherung direkt als einen Teil des Gehaltes an die Versicherung. Diese Beiträge unterliegen einem niedrigen Steuersatz.

Die Bedeutung der Lebensversicherung für die sozialen Sicherungssysteme wird in folgenden Zahlen sichtbar.

  • Der Anteil der Lebensversicherungsleistungen am gesamten Versorgungsvolumen der Rentner wuchs von etwa 10 Prozent (1980) auf fast 30 Prozent in 2000.
  • Etwa 80 Prozent der Deutschen halten eine Lebensversicherung für eine gute und sichere Altersvorsorge.
  • In Deutschland bestehen derzeit 81 Millionen Lebensversicherungen.
  • Die Auszahlungen der Lebensversicherer an Versicherungsnehmer oder Hinterbliebene betrugen im Jahr 2000 97,8 Milliarden DM. Das sind rund 376 Millionen DM pro Arbeitstag
  • Die Anzahl der Lebensversicherungsverträge nahm seit 1990 um etwa 20 Prozent zu.

Der Versicherer garantiert auf den Sparanteil einen Mindestzins (Rechnungszins) von 3,25%. Hieraus wird die Versicherungssumme, also die garantierte Auszahlsumme bei Ablauf des Vertrages, errechnet. Zur Auszahlung am Ende der Laufzeit kommen neben dieser garantierten Summe noch Überschüsse, die der Versicherer aus 3 Quellen erwirtschaftet und an seine Kunden weitergibt:

  • Zinserträge, die über den Rechnungszins von 3,25% hinaus erwirtschaftet werden. Zur Zeit liegt die Verzinsung der Sparanteile je nach Versicherer bei 5-7%.
  • Risikoerträge: Die Versicherer kalkulieren den Risikoanteil vorsichtiger als statistisch notwendig. Wenn dann weniger Versicherungsfälle als erwartet auftreten, können die Versicherten Anteile des Risikobeitrages als Gewinn erhalten
  • Kostenerträge: Die Verwaltungskosten fallen niedriger aus als kalkuliert, daher werden Gelder für die Überschüsse frei.