Die private Altersvorsorge wird immer wichtiger. Eine Möglichkeit der finanziellen Absicherung im Alter ist die private Rentenversicherung. Denn die gesetzliche Vorsorge ist inzwischen alles andere als zuverlässig und gibt keinen Grund mehr, sich – rein finanziell betrachtet – auf die eigene Rente zu freuen. Wer sich diese Situation vor Augen führt, wird zu dem Ergebnis kommen: Ich muss noch heute etwas tun, um meinen Lebensstandard im Alter halten zu können!

Die private Rentenversicherung ist nichts anderes als ein Sparbuch fürs Alter. Jeder - egal ob gesund oder krank - kann sie abschließen. Klassischerweise werden regelmäßige Sparraten geleistet, solange man im Berufsleben steht. Diese legt die Versicherungsgesellschaft an. Geht der Kunde in den Ruhestand, zahlt der Versicherer eine lebenslange Rente. Dieser Ansparvorgang sieht im Gegensatz zur Kapitallebensversicherung keinen Todesfallschutz vor. Das bedeutet, beim Ableben des Versicherten wird keine Versicherungssumme für den Todesfall als Hinterbliebenenversorgung gezahlt, sondern nur die bis dahin einbezahlten Beiträge inklusive Zinsen. Da keine Kostenanteile in der zu zahlenden Prämie für einen Todesfallschutz anfallen, ist die Rendite der privaten Rentenversicherung in der Regel auch höher als bei der klassischen Kapitallebensversicherung.

Selbst, wer nicht schon während des Arbeitsprozesses eine solche Versicherung abgeschlossen hat, sollte spätestens zum Zeitpunkt des Rentenbeginns per Einmalzahlung in eine sofort beginnende private Rentenversicherung investieren, um daraus eine lebenslängliche monatliche Privatrente zu erhalten.

Die private Rentenversicherung unterscheidet grundsätzlich zwei Vertragsformen:

 

Die sofort beginnende Leibrente:

Dabei zahlen Sie einen sogenannten Einmalbeitrag (z. B. 40.000 Euro) ein und erhalten dann in der Regel ab dem Folgemonat eine hieraus finanzierte lebenslange Rente gezahlt.

 

Die aufgeschobene Leibrente:

Bei der Ansparrente zahlen Sie regelmäßig Ihre Beiträge ein und können dann bei Ablauf (in der Regel ab dem 60. oder 65. Lebensjahr) wählen zwischen drei Alternativen:

  • konstante Rente:

    Bei der konstanten Rente wird eine in der Höhe gleichbleibende Rentenzahlung geleistet. (Vorbehaltlich schwankender Gewinnanteile). Sie setzt sich zusammen aus der vertraglich garantierten Rente und den erwirtschafteten Überschüssen. Der Wert der konstanten Rente ist aufgrund einer möglichen Änderung der Gewinne nicht garantiert.

  • dynamische Rente:

    Die dynamische Rente wird Ihnen lebenslang mit einer Steigerungsrate ( ca. 2 - 5% jährlich ) ausbezahlt. Sie setzt sich zusammen aus der vertraglich garantierten Rente und dem jährlichen Steigerungssatz. Dieser ist allerdings von den erzielten Überschüssen abhängig.

  • sinkende Rente:

    Die sinkende Rente ist im Vergleich zu den anderen Bezugsarten zu Beginn am höchsten, reduziert sich aber Jahr für Jahr um einen gewissen Prozentsatz.

 

Sowohl die sofortig beginnende als auch aufgeschobene Leibrente genießen dieselben Steuervorteile: Die ausgezahlte Rente wird nur mit dem sogenannten Ertragsanteil versteuert. Das bedeutet, dass nur ein bestimmter Prozentsatz von der Rente der Steuer überhaupt als Einkommen gemeldet werden muss. Dieser Satz ist abhängig von dem Alter, in dem die Rentenzahlung begann, und er bleibt während der gesamten Rentenbezugszeit gleich.

Auch die Statistik bietet allen Grund, über Vorsorge für das Rentenalter nachzudenken. Fest steht: die Bevölkerung Deutschland schrumpft. Statt der 82 Millionen Menschen werden in 50 Jahren nur noch etwa 70 Millionen in Deutschland leben. Der Grund: mehr Menschen sterben, als Kinder geboren werden.

Das Szenario nimmt schon jetzt konkrete Züge an: Derzeit leben in Deutschland mehr über 64-Jährige als unter 16-Jährige.

Und noch einige beunruhigende Zahlen: Bei einer nahezu gleichen Bevölkerungszahl von 69 Millionen im Jahr 1950 und 70 Millionen im Jahr 2050 wird sich der Altersaufbau innerhalb dieses Jahrhunderts umkehren. Waren 1950 etwa doppelt so viele Menschen unter 20 Jahre wie über 59 Jahre alt, so wird es 2050 mehr als doppelt so viele ältere als junge Menschen geben.

Bedenklich auch der „Trend“ zu weniger Kindern. Gebar in den sechziger Jahren jede Frau statistisch noch 2,5 Kinder, liegt die Geburtenrate heute bei 1,4 Kindern. Damit werden ständig deutlich weniger Kinder geboren als zahlenmäßig für die Nachfolger ihrer Elterngeneration notwendig wären.

Für die Rentenkasse heißt das: Immer mehr Menschen beziehen immer länger Rente. Die Zahl der Beitragszahlenden sinkt aber, da immer weniger Kinder geboren werden. Schon heute stehen drei Jüngere einem Älteren über 60 gegenüber. In dreißig Jahren müssen zwei Personen für einen Rentner zahlen.